Auch in diesem Jahr fand in der Harzlandhalle die Fachmesse Vocatium statt. Auf der Veranstaltung rund um die Themen Ausbildung und Studium präsentierten sich zahlreiche Aussteller. Rund 800 Schüler aus dem Ost- und Westharz nutzten das Angebot, um sich über ihre beruflichen Zukunftschancen zu informieren.
Erzieher, Soldat und Zollbeamter waren die Berufe, über die sich die meisten Jugendlichen auf der Berufsmesse informierten. Aber auch Berufsbilder wie Mechatroniker, Bankkaufmann oder Gesundheits- und Krankenpfleger standen neben diversen Studienfächern weit oben auf der Liste der jungen Leute.
Vielzahl der Berufe sorgt für die Qual der Wahl
„Ich habe viel Neues gelernt – auch über Berufe, die ich vorher noch gar nicht kannte“, lautete das Fazit der 14jährigen Lia-June Biermann aus Oker. Dass junge Leute heute vor der Qual der Wahl stehen und es so viele Berufe wie noch nie gebe, sei nicht immer nur einfach für den Nachwuchs, weiß Lehrer Dr. Michael Assmann vom Goslarer Ratsgymnasium. „Das explodierende Angebot an Berufen ist das heutige Problem der Jugendlichen.“ Allein 17.500 Studiengänge gebe es in unserem Land, so der Studienrat weiter. Daher seien solchen Messen hilfreich, um einen Überblick zu bekommen. „Es gilt, den Schülern Orientierung zu geben.“
„Wir sind glücklich, die Messe hier zu haben“, betonte Georg Dörge, Wirtschaftsförderer beim Landkreis Harz. Das Angebot ergänze sich optimal mit anderen berufsorientierenden Messen im Kreisgebiet.
Für Denis Loeffke, Bürgermeister der Stadt Ilsenburg (Harz), war es eine besondere Freude, dass die Messe seit 2015 nun bereits zum zweiten Mal in der Ilsestadt stattfand. „Das können wir zu einer Tradition machen“, so Loeffkes Wunsch. Schließlich seien auch die Wirtschaftsbetriebe der Kommune auf nachwachsende Fachkräfte angewiesen. Denis Loeffke: „Allein in den letzten sieben Jahren verzeichnen wir in Ilsenburg und den Ortsteilen Darlingerode und Drübeck bei den Arbeitsplätzen ein Plus von 700.“ Auch in anderen Teilen der Harzregion ist das ähnlich. „Wir haben in den nächsten Jahren so viele altersbedingte Abgänge, dass wir
uns breit aufstellen müssen, um neues Personal zu generieren“, berichtete Ulrich Günzler, Ausbildungsleiter bei der Langelsheimer Rockwood Lithium GmbH. Anja Mertelsmann vom Allgemeinen Arbeitgeberverband Harz e.V. begrüßte die Messe in Ilsenburg. „Das gibt beiden Seiten die Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen und eine erste Hemmschwelle zu überschreiten.“
Quelle: http://digital.generalanzeiger.de/generalanzeiger/1904/
